O-Ton Brian: „Once upon a time, there was der wilde Koala, der vom Baum gefallen ist . . .“
Once upon a time. Koala. Yes, Australia! Im 1400-Seelen-Dorf Chapman Valley in West Australien ist Brian zur Schule gegangen und schon mit süßen 16 hat er zu Hause mit Begeisterung Dinnerpartys geschmissen. Dass er einmal Koch werden würde . . . kein wirklicher Plan. Seine Eltern hatten einen großen Bauernhof mit 3000 Schafen und 150 Kühen, da hatte der Spruch vom Schäfchen zählen natürlich eine ganz besondere Bedeutung. Das galt auch für Brian.
Beim Schäfchen zählen sollte es nicht bleiben. Brian, der schon immer sportlich unterwegs war und die Geschwindigkeit beim Rennradfahren liebte, war fasziniert vom Gedanken, die Welt anzuschauen und machte sich 1992 zunächst auf nach Europa. Drei Monate dauerte seine Reise und er besuchte neben Belgien und Irland auch die Schweiz, wo er den Skeletonfahrer Urs Vescoli kennenlernte. Er war es, der Brian zu einer Ausbildung als Koch bewegte, weil man damit auf der ganzen Welt Geld verdienen könne, was sich Brian nicht zweimal sagen ließ und sich nach seiner Ausbildung in Perth auf eine beeindruckende Weltreise machte.
Frankreich, Irland, Österreich, Schweiz, Russland, USA, Malaysia, Vietnam – die Liste ist lang. Doch nie riss der Kontakt zu Urs Vescoli ab. Im Jahr 2000 kreuzten sich die Wege der beiden in Österreich, wo Brian im Sporthotel Igels arbeitet. Dort kam Urs auf die Idee, Brian auf einen Skeletonrodel zu setzen und die Bobbahn hinunter zu jagen. Brian war von der Geschwindigkeit sofort fasziniert, trainierte in seiner Freizeit fleißig und nahm schon bald an internationalen Wettkämpfen teil.
Der kommunikative und quirlige Australier war in Sportlerkreisen bald eine bekannte Größe, so kam es nicht von ungefähr, dass er 2004 die Jamaikanische Bobmannschaft beim Training für Stefan Raabs Wok-WM supporten durfte. Mächtig stolz ist Brian, dass er Jaclyn „Jackie“ Narracott aus dem Bob rausgeholt und zum Skeleton gebracht hat. Ihre Silbermedaille in Peking, für die er sich beide Daumen blau gedrückt hat, haben seinen Riecher bestätigt.
Auch bei uns im Fetzwerk hat Brian immer einen guten Riecher und natürlich das Gespür wie kein Anderer, um den Spagat zwischen Heimat und der weiten Welt zu schaffen, von der hawaiianischen Poke Bowl über das indische Linsen Dal zum argentinischen Chimichurri, den heimischen Bergkäse nicht zu vergessen.
Wir hoffen hier alle, dass unseren wilden Koala noch nicht so schnell das Fernweh packt.